LEBENDIGE SYSTEME
Eine Krise fühlt sich nicht gut an. Körperliche Einschränkungen, Stress oder Burn-Out auf individueller Ebene, Probleme in unseren Beziehungen, Krieg oder die Umweltkrise. Wir sind selten darauf vorbereitet, alles fühlt sich eng an. Jeder Körper, jeder Geist, jede Beziehung und jede Gesellschaft sind ein lebendige Systeme. Alles entwickelt sich permanent weiter, nichts ist starr. So ist unser Körper keine feste Form, auch wenn es sich so anfühlt. Jeden Augenblick sterben Millionen Zellen und Neue nehmen ihren Platz ein. Auch Atome sind Systeme und haben Neutronen und Positronen, ebenso wie Beziehungen mit unserem Partner oder Kollegen. Die Erde ist ein unglaublich komplexes System, in dem alles miteinander zusammenhängt. Manche Systeme fallen uns gar nicht auf, andere entwickeln sich in einer rasanten Dynamik, der wir nicht hinterherkommen. Der zweite Hauptsatz der Thermodynamik besagt zudem, dass alle geschlossenen Systeme dazu tendieren, immer unordentlicher zu werden, Chaos oder Entropie entsteht und letztlich bricht es auseinander, es sei denn, dem System wird von außen Energie zugefügt. Viele Menschen sind mit einer relativen Stabilität aufgewachsen und haben nicht gelernt, sich auf Überraschungsmomente im Leben einzulassen.

Energieaustausch
In einem offenen System gibt nach dem Nobelpreisträger Ilya Prigogine einen entscheidenden Unterschied. Offene Systeme sind nicht isoliert und stehen im permanenten Austausch. So nimmst du über deinem Atem Energie in Form von Prana und Reize aus deiner Umgebung auf. Diese Systeme tendieren nicht dazu in Chaos auszubrechen, da sie durch die Energie immer weiterentwickeln. Manchmal fließt der Strom ganz ruhig, manchmal sind wir im scheinbaren Chaos. Durch eine Erwartungshaltung, dass alles immer in geordneten Bahnen verlaufen sollte, empfinden wir Chaos als Bedrohung. Prigogine hat erforscht, dass wir uns entwickeln, weil wir Chaos erleben. Und Chaos ist in offenen Systemen keine Unordnung, sondern eine höhere Form von Ordnung, die wir im Augenblick noch nicht verstehen.
Mehr über Krisen, Resilienz und Achtsamkeit erfährst du im WORKBOOK Modul 1: Intention & Stellungen und in den weiteren BLOG Einträgen.
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