GEDANKEN ZUR YOGA ALLIANCE
Es ist eine sehr persönliche Erfahrung, aber es gibt vermehrt YogalehrerInnen, die völlig in Glück versinken, weil sie jetzt bei der Yoga Alliance registriert sind oder diese als den heiligen Gral des Yoga sehen. Sie glauben, dass dies etwas über die Qualität aussagt. Ich habe mich trotz 1000 Fortbildungsstunden im Bereich von Meditation und Yoga bewusst gegen eine Registrierung bei der Yogaalliance ausgesprochen.
Warum sollte man hohe Jahresgebühren als Lehrer oder Ausbildungsinstitut an eine Organisation zahlen, die hier in Deutschland rein gar nichts für uns LeherInnen macht?
Warum sollte ich mich als Yogalehrerin oder als Yogastudio zertifizieren lassen, wo doch die Zertifizierung nichts über die Qualität aussagt, da sie nicht mal ausreichend geprüft wird.
Als ich mit meiner ersten 500 h Yogalehrer-Ausbildung fertig war, fühlte ich mich immer noch nicht genügend tief und ausreichend ausgebildet, aber ich habe ein gutes und solides Rüstzeug bekommen.
Wenig später durfte ich bereits feststellen, dass es jede Menge Yogalehrer gab, die sich mit 200 h bei der Yoga Alliance zertifizieren ließen und damit sogar andere in ihrer Bildung herabsetzten.
Ich erkannte sehr schnell, dass diese Art der Zertifizierung keinerlei Qualitätsmerkmal ist. Immer wieder denke ich darüber nach, wie man die YogalehrerInnenausbildung auf ein besseres, höheres Niveau bringen könnte.
Oder ob das überhaupt nötig ist???
Vielleicht sollte man damit beginnen, die eigene Yogapraxis nachweisen zu lassen.
Mein geliebter Meditationlehrer Yogi Vidyananda, der unter anderem vom Dalai Lama geschult wurde sagte mal so wunderschön. „Mit eurem Ausbildungszertifikat habt ihr ein Zertifikat mehr als ich, denn der Dalai Lama stellt keine aus.“
Bin ich meinem Lehrer mit diesem Zertifikat nun überlegen????
Vielleicht sollten wir aufhören, YogalehrernInnen zu beurteilen. Vielleicht wäre das ein erster Schritt zu echter Qualität.
Aber möglicherweise brauchen wir auch keine bessere, zertifiziertere Yogalehrerausbildung und vor allem keine Vereinigung, die ein Pseudo-Qualitätssiegel vergibt. Denn betrachten wir doch mal andere Berufe, mit zum Teil sehr langen Studien- und Ausbildungszeiten: Ich bin zB Physiotherapeutin. Wir Therapeuten genießen eine umfassende gute Ausbildung. Und doch kommt es immer wieder vor, dass eine TherapeutIn grob fahrlässig oder aus echter Unwissenheit, fatale Fehler macht. Vielleicht sollten wir akzeptieren, dass YogalehrerInnen genauso wie Ärzte, Friseure und andere Handwerker, unabhängig von Ihrer Ausbildung sehr gut, aber eben auch sehr schlecht sein können.
Am Ende lehrt es uns unsere eigene Erfahrung mit dieser Person, ob wir noch ein zweites Mal dort hingehen, uns von ihr schulen lassen möchten oder eben nicht und selbst wenn ich jemandem in meiner Entwicklung irgendwann überlegen wäre, sollte ich doch niemals vergessen, dass mich diese Person auf meinem Weg begleitet hat, mich Dinge gelehrt hat oder mir einen Weg gezeigt hat.
„Wer seine Lehrer nicht werthielte und seinen Stoff nicht liebte, der wäre bei allem Wissen in schwerem Irrtum. Das ist das große Geheimnis.“
~Laotse
Wenn ich einem Verband wie der AYA (American Yoga Alliance) angehöre, dann möchte ich vielmehr, dass er als Verband etwas für mich macht. So zum Beispiel in der Frage der Krankenkassenprävention etc. Denn die Zpp stellt in Deutschland mittlerweile wahre Ansprüche an ihre YogalerherInnen, da man ein Curriculum über Anatomie und viele weitere Bereiche einreichen muss.
Und meine Qualität als Yogalehrerin stelle ich doch tagtäglich durch eigene Praxis und Unterricht unter Beweis - auch ohne ein extra Siegel
„Mit dem Aufbau einer Organisation stirbt der wahre Wert der Idee“
~ Yogi Vidyananda
Unsere 200h / +300h Ausbildung ist von der Zentralen Prüfstelle für Prävention anerkannt.
