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DAS LEBEN IST KEIN SCHLARAFFENLAND

Wünschst du dir auch manchmal, im Schlaraffenland zu leben? Dort, wo dir die gebratenen Auberginen direkt in den Mund fliegen. Es keine Probleme und Sorgen gibt? Wir auf der Sonnenseite des Lebens stehen?


Doch wenn in unserem Leben immer Friede, Freude, Apfelkuchen herrschen würde, bleibt uns die Erfahrung des Glücks für immer verschlossen. Im Lauf des Lebens werden wir immer wieder Störungen begegnen und vor Herausforderungen stehen. Wir brauchen diese Situationen sogar, um zu wachsen. Im kashmirischen Shivaismus bezeichnen wird diesen permanenten Wandel als Spanda. Wir erleben Leichtigkeit, Erfolg und Fülle und plötzlich zieht sich alles wieder zusammen, wir sind voller Angst und Unsicherheit, werden von Dunkelheit eingehüllt. Spanda ist das Licht und der Schatten, Leben und Tod, Freude und Leid. Es beschreibt die immerwährende Kontraktion und Expansion.


Nur wenn wir wissen, was es heißt, unglücklich zu sein, können wir Freude erfahren. Diese Kontraktion ist unser Sprungbrett in die nächste Entwicklungsstufe. Wir finden einen Weg, der uns unsere seelischen und körperlichen Bedürfnisse erfüllt. Jedes Mal springen dann Belohnungszentren in unserem Gehirn an und die Nervenzellen setzen Botenstoffe frei. Es ist wie ein kleiner Drogenrausch, wenn wir eine Lösung unseres Problems finden.


Ich habe die meisten Dinge gelernt, wenn etwas nicht noch meinen Vorstellungen gelaufen ist, wenn ich Fehler gemacht oder andere Menschen ihre eigenen Bedürfnisse auf mich projiziert haben. Wenn wir uns Spanda bewusst machen, kann es uns lehren, dass sich alles immer wieder zusammenzieht, uns Dunkelheit umgibt und es zugleich auch der Beginn von Schöpfung ist. Das ganze Leben ist Spanda. Die Kontraktion ist wie der Geburtskanal, der uns ans Licht bringt.

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